Newsletter LWL: Eiszeitliche Pferdeherde in LWL-Klima-Ausstellung bekommt

Von: “LWL-Pressestelle”

Datum: 23.01.2007, 15:18AKTUELL

Eiszeitliche Pferdeherde in LWL-Klima-Ausstellung bekommt
Zuwachs

Vor 17.000 Jahren ritzte ein Mensch in der heutigen Höhle La
Roche (Lalinde, Frankreich) den zottigen Kopf eines Wildpferdes
in die Rippe eines Rentiers oder einer Saigaantilope. Damit das
Bild auf dem hellen Hintergrund besser erkennbar war, füllte er
seine Linien mit roter Erde oder Lehm aus. Dieses eiszeitliche
Kunstwerk ergänzt ab sofort gemeinsam mit einer sogar 27.000
Jahre alten Tierkopfgravur die Ausstellung “klima und mensch.
leben in eXtremen”, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe
(LWL) noch bis zum 30. Mai in seinem Westfälischen Museum für
Archäologie in Herne zeigt.

Als diese Gravuren entstanden, lebten die Menschen noch als
Jäger und Sammler. Auf der Suche nach Beute durchwanderten sie
riesige Gebiete, immer in der Nähe der großen eiszeitlichen
Tierherden. Von diesen Menschen finden Archäologen heute noch
Waffen und Geräte aus Feuerstein, aber auch Reste von Schmuck,
Kleidung oder Behausungen. Eines der eindrucksvollsten
Vermächtnisse ist aber ohne Zweifel ihr künstlerisches Schaffen,
das vermutlich einen magisch-religiösen Hintergrund hatte.
Hierzu zählen kleine Plastiken und Ritzungen von Frauen und
verschiedensten Tieren, aber auch riesige farbige Wandmalereien
von einzelnen Tieren und Herden auf Höhlenwänden.

Das Pferdchen aus der Höhle La Roche, das 1928 gefunden wurde,
ist ebenso ein Teil dieser Kunst, wie eine Tierkopfgravur aus
Laugerie-Basse, die sogar 27.000 Jahre alt ist. Beide Stücke
wurden vom Museum für Vor- und Frühgeschichte in
Berlin-Charlottenburg für die Ausstellung “klima und mensch.
leben in eXtremen” zur Verfügung gestellt. Eigentlich sollten
sie andere Tierdarstellungen aus Frankreich ersetzen, doch hat
das französische Nationalmuseum in St. Germainen-Laye bei Paris
seine Leihgaben aufgrund des großen Erfolges schließlich bis zum
Ende der Ausstellung am 30. Mai 2007 verlängert.

Damit ergänzen die Berliner Stücke nun die hochrangige
Kollektion eiszeitlicher Kunstwerke, denen die Ausstellung einen
eigenen Teil widmet. Hier finden sich neben Tierdarstellungen
von Pferd, Mammut, Rind, Bär, Elch, Rentier, Bison, Fisch,
Steinbock und Vogel sowie hirschartigen Tieren auch
Darstellungen üppiger Frauen sowie geheimnisvoller
Knochenobjekte, die möglicherweise schon vor zehntausenden von
Jahren als Kalender dienten. All diese Objekte und vor allem die
sehr naturalistischen und detailgetreuen Tierdarstellungen
zeigen, dass und wie die Menschen der Eiszeit ihre Umwelt
wahrnahmen und sie in ihr Weltbild eingliederten.

Das LWL- Archäologiemuseum in Herne freut sich darüber, dass es
in der Ausstellung “klima und mensch. leben in eXtremen” * im
Bereich der Kunst des frühen Menschen “viele der hochrangisten
Fundstücke überhaupt zeigen kann, die in dieser Zusammenstellung
und Vollständigkeit noch nie zuvor an einem Ort ausgestellt
worden sind”, so Museumsleiterin Dr. Barbara Rüschoff-Thale.

INFO

LWL- Archäologiemuseum in Herne
Europaplatz 1
44623 Herne
Telefon 02323 / 94628-0
Fax: 02323 / 9462833
Internet: www.museum-herne.de
e-mail: team-herne@lwl.org

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