Litzenstäbe vorbereiten (Gewichtswebstuhl vorbereiten)
Ist nur ein Vorschlag. Ich mach das gerne so.
Litzenstäbe vorbereiten
Um die Litzenstäbe vorzubereiten muß man sich ersteinmal überlegen welche Art von Gewebe hergestellt werden soll.
Bei der Leinwandbindung wird lediglich ein Litzenstab benötigt, bei einem dreibindigem Köper zwei und bei einem vierbindigem Köper drei Litzenstäbe.
Bei meinem Beispiel soll ein Leinwandgewebe entstehen. Es soll 60 cm breit werden und 10 Fäden auf einen cm aufweisen. Wir benötigen also 600 Kettfäden.
Da wir durch den Trennstab ein natürliches Fach erhalten teilt sich die Fadenschar auf Litzenstab und Trennstab auf. Bleiben also noch dreihundert Litzen, die hergestellt werden müssen.
Für die Litzen benötigt man Garn, beispielsweise Leinen, das nicht leicht flust. Zwei Litzenstäbe werden zusammengebunden. Und zwar so, das sich zwischen beiden Stäben eine gleichmäßige etwa drei cm große Lücke entsteht. Um den vorderen Litzenstab wird eine Schlaufe geschlungen und der Faden von oben nach unten durch die entstehende neue Schlaufe gebunden. Das wird mehrmals wiederholt. Die erste Litze entsteht dadurch, das man anstatt die Schlinge nur um den ersten Stab zu winden, man diesen um beide Stäbe schlingt. Zwischen den einzelnen Litzen müssen gleichmäßig Schlingen als Platzhalter angebracht werden.
Will man nach altem Vorbild arbeiten und Brettchenborte mit einarbeiten, so kann dies natürlich je nachdem wie breit die Brettchenborte werden soll, von der Anzahl an Litzen abgezogen werden. Wird die Brettchenborte zwei cm breit kann man also vier cm abziehen.
In diesem Fall müssen fünf Litzen auf einem cm erarbeitet werden. Um so komplexer ein Gewebe werden soll, um so mehr muß überlegt werden wie viele Litzen pro Lizenstab benötigt werden. Ein Köper verteilt sich auf mindestens zwei Litzenstäbe. Wobei das Muster eine wesentliche Rolle für den Einzug spielt und etwas Übung erfordert.
Eine gute Möglichkeit die Litzenstäbe vorzubereiten ist der gleichzeitige Einzug der Fäden. Hierbei benötigen wir die doppelte Anzahl von Stäben. Die Webkette hängt schon am Tuchbaum. Die Litzenstäbe werden zu zweit auf die Aufnahmen der Litzenstäbe gelegt.
Dann kann es losgehen. Einzug von oben nach unten oder anders herum wie das Gewebe halt werden soll. Um jeden Litzenstab werden als erstes Platzhalter-Litzen geschlungen. Dann die erste Litze erarbeitet.
Bei einem vierbindigem Gewebe kann das so aussehen:
1. Litzenstab: 10 feste Schlaufen um den Stab, eine Litze um den ersten Faden, Platzhaler Schlaufen um den Stab
2. Litzenstab: 10 feste Schlaufen um den Stab, eine Litze um den zweiten Faden, Platzhalter Schlaufen um den Stab
3. Litzenstab: 10 feste Schlaufen um den Stab, eine Litze um den dritten Faden, Platzhalter Schlaufen um den Stab
Trennstab: keine Schlaufen, der Faden wird übergangen
und der nächste (also 5.) Faden wieder auf Litzenstab 1 mit einer Litze versehen. So fortfahren bis alle Fäden untergebracht sind.
Von unten nach oben beginnt man mit dem Trennstab und endet mit Litzenstab 1. Die Platzhalterschlaufen dürfen nicht zwischen den einzelnen Litzen vergessen werden. Sie garantieren eine feste Einheit um den Litzenstab.
Bei meinem Beispiel handelt es sich jedoch um eine einfache Leinwandbindung: Ein Litzenstab wird benötigt und um jeden zweiten Faden eine Litze geschlungen.
Am Anfang werden einige Platzhalterschlaufen um den Litzenstab geschlungen
Die Litze entsteht dadurch, das die Schlaufe um beide Stäbe und den Faden geschlungen wird
Der Litzenfaden wird durch die Schlaufe gezogen.
Dann werden wieder nur Schlaufen um den Litzenstab geschlungen, als Platzhalter und um die eigentlichen Litzen zu stabilisieren. Wie viele dieser Schlaufen benötigt werden, hängt davon ab wie viele Litzenstäbe benutzt werden und wieviele Litzen auf einen cm benötigt werden. Die Schlaufen werden von oben um den Litzenstab….
….durch die Schlaufe gezogen und wieder stramm gezogen.